Helga Buchegger
Aquarellmalerei

 

  • Aquarellmalen Lernen

 

 

Aquarellmalen Lernen


Malen in Seminaren und Kursen und unter Gleichgesinnten:

Für mich ist es ganz wichtig, von Zeit zu Zeit ein Seminar oder einen Kurs zu besuchen. Besonders wenn ich längere Zeit gar nicht gemalt habe, was bei mir leider oft vorkommt, dann brauche ich einen gewissen Kick, wieder anzufangen. Das Malen unter Gleichgesinnten und mit Anleitung eines Kursleiters ist ein ganz wichtiger Bestandteil in der Weiterentwicklung.

Dabei spielt es wenig Rolle, ob die anderen Teilnehmer des Kurses den gleichen Level haben oder nicht. Neue Impulse bringt es auf jeden Fall. Ich würde nicht empfehlen, als totaler Anfänger auf alles zu pfeifen und in einen Kurs „für Fortgeschrittene“ zu gehen. Das macht nur Frust. Aber einen Kurs für Anfänger und Fortgeschrittene kann man in jedem Stadium machen. Wenn der Kursleiter halbwegs sein Geschäft versteht, dann schafft er es, auf den jeweiligen Stand seiner Schüler einzugehen. Wahrscheinlich ist es für ihn sogar angenehm, wenn das Können unterschiedlich ist. Von Grund auf erklären und mithelfen muss er dann nur bei einem kleinen Teil. Die, die schon mehr können, geben ihr Wissen mehr oder minder zurückhaltend an die Anfänger weiter, je nach Naturell.

Etwas Interessantes habe ich im Laufe der Jahre immer festgestellt: Die meisten Teilnehmer lügen, wenn sie sagen, dass sie "noch niiiiiiieeeeeee" gemalt haben. Es muss ein unstillbares Bedürfnis sein, sich als totalen Anfänger hinzustellen, um dann nachher mit dem Ergebnis der allerersten Bemühungen zu beeindrucken. Ich habe das nie gemacht, aber da bin ich offensichtlich ziemlich alleine.

Der Kursleiter muss die grundlegenden Techniken beherrschen und muss dem Teilnehmer helfen können, wenn was nicht so klappt, wie es soll. In erster Linie muss er aber einen Ansporn geben, was auszuprobieren, er muss motivieren und mitreißen können. Da ich mich schon lange mit Malen beschäftige, auch sehr viel gelesen habe und allen Dingen gerne auf den Grund gehe, kann es sogar einmal vorkommen, dass ich manche theoretischen Dinge besser weiß als mein Lehrer. Aber Wissen heißt halt noch nicht Können, und das ist der entscheidende Unterschied.

Wenn ich zu einem Kurs „verreise“, nehme ich mir genügend Zeit, um meine Sachen herzurichten. Ich setze mich auf meinen Arbeitsplatz und bedenke von links oben bis rechts unten alles, was ich hier aufgehoben habe und ob ich es beim Kurs brauche. Bewährt hat sich neben den selbstverständlichen Dingen wie Farben, Pinsel und Papier, eine Pinselmatte zum schonenden Einpacken der Pinsel, Plastikbecher anstatt der Glasbehälter, um Gewicht zu sparen, ein Transportmittel für die Aquarellblöcke, ein Schüttelpennal mit Hilfsmitteln (Bleistift, Radiergummi, Kohlestäbchen, Fineliner, Aquarellstifte, .....), weiters Abdeckflüssigkeit, Wachsstückchen, Salz, ....

Wird im Freien gemalt, ist ein Klapphocker und eine Wasserflasche nötig. Eine Zeitlang habe ich einen Werkzeugkoffer aus dem Bauhaus verwendet. Der bietet zwar die perfekte und übersichtlichste Aufbewahrung, aber er ist halt auch schwer. Darum versuche ich normalerweise mit einer großen Umhängetasche und einem Behältnis für die Aquarellblöcke auszukommen. Wenn ich mein Zeug herrichte, überlege ich, wie weit ich das alles vom Auto zum Kursort tragen muss und in welchem gesundheitlichen Zustand sich mein Rücken und meine Schultern gerade befinden. Das hilft mir oft bei der Entscheidung, vielleicht das eine oder andere doch lieber zu Hause zu lassen.

Wenn man gemeinschaftlich malt, muss man eine gewisse Großzügigkeit einplanen, man borgt Farbkasten und Pinsel her, verschenkt Papier und Kreppband, Hilfsmittel wie Bleistift und Spitzer sind immer Mangelware (die meisten anderen Menschen denken nicht soviel nach, wenn sie einpacken), der Lehrer malt in die Bilder hinein, verdreckt einem den Kasten, nimmt schon mal den Pinsel und den Farbkasten zum nächsten Teilnehmer mit. Das darf man nicht so eng sehen. Wenn man gut ausgerüstet ist, zahlt man halt ein bisschen drauf, aber es war noch nie in einem Ausmaß, das mich gestört hätte.

Ein paar Vorsichtsmaßnahmen treffe ich jedoch: Ich signiere alle meine Blöcke auf dem Deckkarton. Da oft gleiches Papiermaterial verwendet wird, kann es so nicht vertauscht werden. Außerdem zähle ich zu Hause, wie viele Pinsel ich mitnehme und passe auch darauf auf, wenn welche davon durch die Runde gehen. Die sind mir zu wichtig und zu teuer. Es ist mir erst einmal passiert, dass ich am Ende des Seminars einen für mich wichtigen Pinsel gesucht habe. Ich wollte schon aufgeben, da fand ich ihn in der Hand einer älteren Dame. Die war noch ganz intensiv beim Malen, obwohl sich die Runde schon auflöste, sie hatte nicht mitbekommen, dass da wer was suchte. Als ich vorsichtig fragte, ob das vielleicht mein Pinsel sein könnte, schaute sie ihn interessiert an und sagte: „Ja das kann durchaus sein, ich habe so einen nicht, aber der ist ganz toll, danke fürs Borgen!“ Und damit legte sie in mir lächelnd in die Hand.

Eine gute Sache wäre auch eine zwanglose Runde, die sich öfter zum Malen trifft, da muss dann kein Lehrer dabei sein, dafür sollten aber alle schon ein wenig was können. Ich habe aber noch keine funktionierende Gruppe gefunden. Ich habe es einmal versucht, aber das war nicht das Richtige. Die Interessen müssen auch abgesehen vom Malen passen. Ich gehe dort zum Beispiel nur hin, um zu malen, nicht weil mir sonst zu Hause fad ist. Das heißt es geht mir auf die Nerven, wenn nichts weitergeht, weil sich alle nur über Krankheiten, Diäten und Kochrezepte oder vielleicht auch noch über Partnerprobleme und lästige Nachbarinnen unterhalten. Das ist nicht meins. Also da ist es sehr wichtig, dass man mit den Leuten auf einer Wellenlänge ist, sonst macht es keinen Spaß. Wie gesagt, das habe ich leider bisher noch nicht gefunden.

Alle Bilder auf dieser Seite sind in Aquarellkursen entstanden.


Bei wem und wo ich gelernt habe:

Erwin Kastner (Link zu seiner WebSite):

Im März 1996 habe ich mich entschlossen, meinen ersten Aquarellkurs zu besuchen. Ich meldete mich für ein Seminar (eineinhalb Tage) beim Malforum Pfeiffer in Enns (gibt es leider nicht mehr) an. Ich weiß heute nicht mehr, wie ich darauf aufmerksam geworden bin, aber es war der erste Schritt zu einer intensiven Beschäftigung mit der Aquarellmalerei. Ich habe in diesem Kurs sehr viel gelernt, denn Erwin Kastner hat es verstanden, einem totalen Anfänger genau so viel Hilfestellung bei den ersten Malversuchen zu geben wie nötig ist, um ein Erfolgserlebnis zu ermöglichen, aber auch so wenig, dass trotzdem noch immer etwas Eigenes dabei entstehen konnte. Ich habe noch weitere Kurse bei ihm gemacht, und zwar im April 1996, Oktober 1996, November 1996 (Zeichnen) und Jänner 1997. Seine wichtigste Aussage: "Farbe muss fließen". Ich habe nicht das Gefühl, dass ich seinem Stil jemals nahe kommen könnte, denn gerade das Fließenlassen der Farbe ist nicht meine Stärke. Seine Farbgebung ist aber für meine Augen besonders harmonisch und daher nachahmenswert. Außerdem habe ich damals schon begriffen, dass das Ausgesparte (also Weiße) im Bild ungeheuer wichtig ist. Eines weiß ich ganz sicher: Er hat bei mir einen wichtigen Grundstein gelegt. Und außerdem finde ich seine Bilder ganz toll.

Maximilian Gebhartl:

Im Dezember 1996 habe ich mir eine ganze Woche frei genommen, um einen Kurs bei Maximilian Gebhartl zu besuchen. Angeboten wurde dieser von Amadeus, Linz (heute ist dort eine Filiale der Thalia-Kette, meines Wissens werden leider keine Kurse mehr veranstaltet). Ich war vorher schon ganz nervös und irgendwie ehrfürchtig, denn ich hatte ein Foto des Künstlers gesehen und das hatte mich schon sehr beeindruckt. Und so war er dann auch in Wirklichkeit, eine beeindruckende, interessante Persönlichkeit. Es war eine ganz tolle Woche, total anstrengend, teilweise frustrierend, denn ich habe manchmal überhaupt nichts zustande gebracht, insgesamt aber dann doch ungeheuer motivierend und auch sehr produktiv. Ich habe nie mehr wieder in so kurzer Zeit so viele Bilder in so unterschiedlicher Qualität gemalt. Er hat uns gezwungen, spontan und kurz zu arbeiten, Anregungen gebracht, die auf den ersten Blick überhaupt nichts mit einem Motiv zu tun hatten ("Es müssen nicht immer Mohnblumen und Sonnenblumen sein", meinte er), gelobt und getadelt, in manche Bilder stark eingegriffen, andere wieder ganz unbehandelt gelassen und nur Hinweise gegeben. Leider war das die einzige Gelegenheit, von ihm zu lernen. Er hat später dann keine Seminare mehr gehalten. Mittlerweile habe ich auch erfahren müssen, dass er nicht mehr am Leben ist.

Wolfgang Klein:

Im Oktober 1997 (über Kulturzentrum Hof, derzeit gibt es dort keine Kurse dieser Art, aber vielleicht kommen sie wieder mal ins Programm) und April 1998 (über ein Linzer Farbengeschäft, das nicht mehr existiert) habe ich einige Kursabende bei ihm absolviert. Er hatte einen großen Fundus an Drucken von Aquarellen, die man sich zum Nachmalen aussuchen konnte, wenn man selber kein Motiv zur Verfügung hatte. Ich habe dabei wieder etwas gelernt, was ich vorher noch nicht einmal ansatzweise ausprobiert habe: Nachmalen, also genau Schauen, wie hat der andere das gemacht. Ich habe in seinen Kursen eher wenige Bilder gemalt, mich dafür aber sehr genau und ausführlich damit beschäftigt. Es gab immer noch etwas zu verbessern (ohne dabei zu viel des Guten zu tun), wenn er bei seiner Runde durch die Teilnehmer wieder vorbeikam, dadurch habe ich technisch einfach unheimlich viel gelernt, denn er hat immer genau erklärt, was man an dieser Stelle noch tun könnte und wie man das tun könnte, hat aber selber - wenn überhaupt - nur ganz, ganz sparsam etwas an unseren Bildern gemacht. Der Effekt war, dass ich zwar nur wenige Bilder aus seinen Kursen habe, dafür sind sie alle "etwas geworden" und hängen bei mir zu Hause an der Wand.

Marianne Silber:

Im November 1998 habe ich einen Aquarellkurs bei Marianne Silber gemacht (über Farbengroßmarkt Obermüller, Linz/Gewerbepark). Ich habe dort ein paar schöne Winterlandschaften gemalt. Und was für mich dann ein wichtiger Erfahrungswert war: Ich habe es fertiggebracht, auch nach dem Kurs noch solche Bilder in verschiedenen Abwandlungen zu malen, die mir gelungen sind. Ich habe eine ganze Serie von Winterbildern produziert, was mich heute sehr wundert, denn Landschaften sind leider eher eine Schwäche von mir, obwohl sie mir so gefallen. Damals habe ich mich dann auch das erste Mal getraut, Bilder von mir als kleine Geschenke weiterzugeben. Weil ich eine größere Auswahl hatte, fanden sich welche, die meiner Kritik so weit standhielten.

Therese Karner:

Nach einer längeren Kurs-Pause, ich habe in dieser Zeit auch nur ganz sporadisch und zuletzt fast ein Jahr überhaupt nicht gemalt, habe ich im November 2001 beschlossen, mich wieder zu einem Kurs anzumelden, diesmal wieder bei Malforum Pfeiffer, Enns. Ich kann mich an nichts besonders Erwähnenswertes aus diesem Kurs erinnern. Das ist aber keineswegs eine Kritik, sondern beruht nur auf der Tatsache, dass ich erst wieder zur Malerei zurückfinden musste. Der Kurs war in einer sehr angenehmen und entspannten Atmosphäre und diesem Umstand verdanke ich, dass ich mit neuer Energie wieder zu meinem Hobby zurückgekehrt bin. Und ich habe gleich darauf wieder einen Kurs gemacht.

Martina Leithenmayr (Marthe):

Im Dezember 2001 besuchte ich diesen Kurs, er war für Aquarell, Acryl und Mischtechnik ausgeschrieben (ebenfalls Malforum Pfeiffer). Ich habe zwar Acryl selber nicht ausprobiert, aber zumindest einmal erlebt, dass neben mir jemand in dieser Technik gemalt hat. Hier habe ich also gelernt, dass auch andere Techniken ihre Berechtigung haben, dass man Aquarell auch mit anderem kombinieren kann, z. B. mit einem linearen Element wie Tusche oder Kohle, die Ergebnisse haben mir sehr gefallen. Ich konnte es nicht umsetzen damals, aber es hat bei mir Spuren für später hinterlassen. Marthe hat uns auch beigebracht, dass man beim Malen nicht von vornherein immer auf das Endergebnis schielen soll. Man kann auch schon Entstandenes wieder verwerfen, überdecken, mit den Relikten davon Neues schaffen, also es geht um dem Prozess, nicht um das, was dann letztendlich herauskommen wird. Natürlich gilt das auch eher für die Acryltechnik, beim Aquarell funktioniert das nicht im gleichen Ausmaß, aber es war für mich ein neuer Aspekt, das Malen auch so zu betrachten.

Susanne "Nele" Wimmer:

Bei ihr habe ich Kurse im Oktober 2004 und im September 2005 (Farbengroßmarkt Obermüller, Leonding/UNO-City) gemacht. Ich war vorher schon ziemlich produktiv, nach diesen Kursen wurde ich noch aktiver. Sie bewirkte einen richtigen Motivationsschub, ich hatte viele Ideen und war nicht wie sonst immer allzu kritisch mit jedem meiner Ergebnisse. Ich habe sehr viel gelernt. Vielleicht war es gar nicht so viel Neues, sondern eher schon Bekanntes, aber mit Schwung und Eifer wieder Aufgewärmtes oder schon länger Vergrabenes wieder bewusst Gemachtes. Die Technik mit dem Abdecken der Bildränder durch Kreppband habe ich von ihr gelernt und auch etliche neue Farben auf ihren Rat hin in meinen Kasten genommen. Von ihr habe ich auch das "Kleinformatig ist leichter", das "Aufgeben gilt nicht", das "Weglegen, Aufstehen, Umdrehen", das "Nicht die Vorlage ist wichtig, sondern die malerische Umsetzung", das "Man muss nicht immer gleich wieder fertig sein", das "Es muss saubere Farbe im Bild sein", das "Weiß ist ungeheuer wichtig im Bild", und vieles mehr. Den Schwung aus ihren Kursen habe ich auch noch eine Zeitlang mitgenommen.

Inge Peischl:

Im November 2007 habe ich einen Kurs bei Inge Peischl gemacht (wieder Farbengroßmarkt Obermüller, Leonding/UNO-City). Es war wirklich erstaunlich zu sehen, wie mühelos sie ihr großes Können anwendet. Ich hatte das Gefühl, ich könnte ihr stundenlang beim Malen zusehen. Es hat immer alles ganz einfach ausgeschaut. Auffallend war auch, dass sie sich besonders gut auf die unterschiedlichen Malweisen der jeweiligen Teilnehmer einstellen konnte. Während sie gemalt hat, hat sie ihr Wissen unter uns verbreitet und außerdem immer auch noch genügend Zeit gehabt, alle möglichen Erlebnisse "malerischer" und "malunterrichterischer" Natur zu schildern. Bin ich dann an meinen Platz zurückgegangen und wollte es auch so machen, kam schnell die Ernüchterung. Es hat nicht geklappt. Vielleicht bin ich einfach zu ungeduldig gewesen, zu selbstkritisch. Oder ich habe ihren Rat nicht wirklich beherzigt: "Male nicht mit dem Hirn, sondern mit dem Herzen!".

Marianne Silber:

Meine bis jetzt letzten Kurse habe ich bei Bock Papier in Linz gemacht. Im November 2009 wurde ich von einer "Malfreundin", die ich über meine WebSite kennen gelernt habe und die glücklicherweise nicht sehr weit entfernt von mir zu Hause ist, darauf aufmerksam gemacht. Die Kursleiterin habe ich ja schon gekannt, über 10 Jahre sind seither vergangen. Ich hatte den damaligen Kurs wegen der Erfolgserlebnisse mit meinen Winterbildern in bester Erinnerung. Nach einem eher nicht sehr kreativen Sommer wollte ich mir neue Motivation holen. Die Voraussetzungen waren nicht recht günstig, denn gerade zu dieser Zeit gab es einige Dinge, die mich vom Malen abgehalten haben, aber Marianne hat es trotzdem geschafft, mich mit sanftem Druck in "malerische Bewegung" zu bringen, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Ab Februar 2010 und auch wieder nach der Sommerpause ab Oktober 2010 gab es jeweils eine Neuauflage dieses Kurses.

 

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