Helga Buchegger
Aquarellmalerei

 

  • Das fertige Bild

 

 

Das fertige Bild


Letzte Arbeiten am Bild:

Wenn ich endlich zufrieden oder zwar nicht zufrieden, aber doch fertig mit dem Bild bin, dann sind noch ein paar Kleinigkeiten zu tun.

Zuerst einmal braucht jedes Bild eine Signatur. Die sollte gut überlegt sein und sich – einmal gewählt – nicht mehr ändern. Bei mir besteht sie nur aus den Anfangsbuchstaben meines Namens und der Jahreszahl (früher zweistellig, seit Millennium vierstellig, weil ich nicht „00“ hinschreiben wollte). Viele nehmen den ganzen Namen oder den ganzen Familiennamen und präzisieren auch das Datum näher. Manche schreiben auch den Titel des Bildes dazu. Das mache ich nicht, das empfinde ich eher als überflüssig. Ich überlege mir genau, wo ich die Signatur hinsetze, sie ist ein Teil des Bildes und ein nicht zu unterschätzendes Gestaltungsmittel. Ich signiere generell mit Bleistift.

Wenn das Bild ganz durchgetrocknet ist, gehört es vorsichtig vom Untergrund gelöst, damit dem Kunstwerk ja nichts geschieht. Dann muss man natürlich eine eventuelle Kreppbandabdeckung entfernen, was auch leicht zu einer Beschädigung führen kann. Wenn am Rand Reste von der Blockverleimung sind, entferne ich diese ebenfalls.

Gibt es Bleistiftlinien von der Vorzeichnung, die nicht erhalten bleiben sollen, muss man sie mit einem guten Radiergummi entfernen. Vorsicht! Wenn das Bild nicht ganz trocken ist, besteht die Gefahr, dass man es damit verschmiert.

Auf der Rückseite halte ich ganz zart mit Bleistift fest, welches Material ich verwendet habe und wann und wo ich das Bild gemalt habe. Manchmal werden da auch noch irgendwelche Besonderheiten vermerkt.

Dann lasse ich mein Bild noch eine Zeitlang in meinem Blickfeld liegen oder hängen, ich lerne mich damit anzufreunden (oder auch nicht), ich versuche Gutes und Schlechtes daran herauszufiltern, ich entscheide, ob ich es eventuell gleich noch mal mache oder nicht.


Bilder Katalogisieren und Fotografieren:

Viele würden sagen ich bin eine Verrückte, aber das wäre schließlich nicht ich, wenn ich nicht meine Bilder in einer eigenen Datei erfassen und digital fotografieren und abspeichern würde. Ich habe nun mal einen Hang zum Katalogisieren und Auflisten. Ich mache auch eine Bewertung für meine Bilder. Die geht von 1 bis 10. Ich verrate nicht, wie hoch ich bisher auf dieser Skala geklettert bin, ich sage nur: Ich bin sehr streng mit mir. Und ich habe noch Entwicklungspotential.


Bilder Aufhängen:

Soll man seine Bilder zu Hause aufhängen, auch wenn sie den allerhöchsten künstlerischen Ansprüchen nicht genügen? Ich bin für „Ja“. Bei uns zu Hause sind die Wände voll, man könnte fast sagen mehr als voll. Mein Mann hat ein Mitspracherecht, oder besser gesagt, er hätte es. Er belässt es aber bei einem Veto-Recht, denn er will gar nicht, dass ich ihn sonderlich viel damit befasse, ob ein Bild bei uns an die Wand darf oder nicht. Ich tausche nicht laufend und einzeln aus, sondern nur in Schüben, denn die Bilder müssen untereinander meiner Meinung nach harmonieren und auch in den Raum passen, für den sie bestimmt sind.

Wenn es wieder mal soweit ist, ist das eine tagelange Prozedur, bis ich zu einer Entscheidungsfindung komme. Da quäle ich meinen Mann mit Fragen und ich glaube, er muss da sehr geduldig mit mir sein. Habe ich endlich ein paar gut passende Bilder für einen Raum zusammengestellt, fehlt mir sicher zumindest ein Bilderrahmen in der richtigen Größe, oder sonst irgendwas verhindert meinen Plan. Aber irgendwann ist das alles auch wieder geschafft, und dann ist das Thema wieder für eine Zeitlang abgehakt.

Hin und wieder schaue ich meine alten Bilder durch, dann bin ich ganz überrascht, dass ich manche davon mal aufgehängt hatte, damals hatte ich nichts Besseres, heute würde ich sie auf keinen Fall herzeigen, sondern verstecken.


Bilder Aufbewahren:

Seit dem Umbau unseres Arbeitszimmers hat sich die Aufbewahrung enorm verbessert. Denn vorher habe ich meine Bilder getrennt nach Format in Plastik-Behältern aufgehoben (die kann man übrigens gut für den Transport verwenden). Nun habe ich aber in einem tiefen Kasten mehrere Laden zur Verfügung, und so kann ich meine "Kunstwerke" übersichtlich und horizontal liegend aufbewahren. Wenn ich dann einmal ein „richtiger Künstler“ bin und ein richtiges Atelier habe, dann lege ich mir so einen tollen Kasten zu, wie man ihn in den Künstlerbedarf-Katalogen bestaunen kann, riesengroß und mit noch mehr Laden als ich jetzt habe. Ob das jemals sein wird? Also am Kasten wird’s vielleicht nicht scheitern, eher schon am Atelier und am „richtigen Künstler“.


Misslungene Bilder Wegwerfen?

Ich sage „nein, niemals“ und schon gar nicht impulsiv gleich nach dem Malen. Es könnte ja sein, dass man am nächsten Tag draufkommt, dass das Bild gar nicht so schlecht ist, oder dass es zumindest noch irgendeine Idee gibt, etwas damit auszuprobieren. Wenn doch ohnehin schon alles verloren ist, dann kann das ja irgendeine Radikalkur sein. Egal ob ich noch was damit ausprobiert habe oder nicht, wenn ein Bild total misslungen ist, bekommt es keine Signatur und wandert in eine extra Aufbewahrung. Ich kann es dann z. B. immer noch zerschneiden und als Verschönerung für kleine Geschenkverpackungen (für diesen Zweck habe ich allerdings auch schon gute zerschnitten), als Beilage-Kärtchen, Lesezeichen usw. verwenden. Teilbereiche in einem schlechten Aquarell können durchaus gut sein, und was Gutes wirft man doch nicht weg.

 

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