Helga Buchegger
Reisegeschichten

 

"Hamburg, Stadt am Wasser"

 

2. Tag:
Frühstück, Blankenese, Schulauer Fährhaus/Willkomm-Höft, Besuch bei Angela und Günter

 

Heute ist "Angela-Besuchstag". Das macht mich schon frühmorgens ein wenig nervös, aber durchaus in positivem Sinn, also es ist irgendwie ein wenig wie "Lampenfieber". Nach einem feinen Frühstück im Hotel machen wir uns aber zunächst noch zu einer Vormittagstour auf, denn das Treffen ist erst für den frühen Nachmittag geplant.

Wir kaufen uns eine 9:00-Gruppenkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel, die ist für uns perfekt, und dann machen wir uns auf den Weg nach Blankenese. Das ist ein ehemaliges Fischerdorf im Westen von Hamburg. Es liegt unmittelbar an der Elbe und ist heute ein beliebtes Hamburger Ausflugsziel. Man könnte es auch mit einem Linienschiff auf der Elbe erreichen, aber wir fahren mit der S-Bahn hin. Wenn man den Bahnhof verlässt, hat man das Gefühl in einem kleinen Ort weit weg von einer Großstadt zu sein.

Das Treppenviertel, das vom Elbstrand aufwärts in den Ort führt, soll sehr malerisch sein. Dort wollen wir hin, haben uns dabei aber beim Verlassen des Bahnhofs etwas zu weit links gehalten, und darum kommen wir durch eher parkähnliche Anlagen hinunter bis zur Elbe.

Einen ziemlichen Bogen haben wir also geschlagen. Das war zwar nicht unser Vorhaben, aber ein durchaus schöner Spaziergang durch die Natur, nah am Wasser, Schiffe, Sonnenschein, frisches Grün, Blumen, blühende Bäume,... sogar einen "Osterhasen" (ja, ich weiß, es ist in Wirklichkeit ein Kaninchen) bekomme ich hier vor die Linse.

Dann nähern wir uns wieder dem dichter besiedelten Gebiet. In strahlendem Weiß präsentiert sich das Strandhotel. Es wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet und demonstriert mit seiner "festlichen" Architektur und verspielten Verzierung - so steht es auf der dort angebrachten Infotafel - den Wandel Blankeneses vom Fischerdorf zum Ausflugsziel.

Ein angenehmer Zufall: An einer Bushaltestelle kommt ein Linienbus gerade rechtzeitig, um uns zurück zum Bahnhof zu bringen. Auf den Aufstieg über das Treppenviertel haben wir damit allerdings verzichtet. Aber ich denke, es wäre nach dem langen Marsch von vorhin ohnehin etwas zu anstrengend gewesen und hätte wahrscheinlich auch zu viel Zeit gekostet.

Wir beschließen dann, vom Bahnhof Blankenese aus gleich noch ein Stück weiter die Elbe stromabwärts zu fahren, und zwar bis Wedel, das ist der Endpunkt der S-Bahn-Linie. Von dort aus wollen wir bis zum Schulauer Fährhaus und zum Willkomm-Höft gehen. Da gibt es nämlich eine Schiffsbegrüßungsanlage. ???... Was ist das denn? ... Ja, das habe ich mich auch gefragt, als ich dieses Wort bei der Vorbereitung gelesen habe.

Wie soll man sich das also vorstellen? Naja ... es werden hier eben "Schiffe begrüßt", und zwar sowohl, wenn sie in den Hamburger Hafen einfahren als auch, wenn sie ihn verlassen. An einem 40 Meter hohen Mast hängt die Hamburger Flagge, durch eine Vorrichtung kann sie durch den diensthabenden Begrüßungskapitän abgesenkt werden. Auf Seemännisch heißt das "Flagge dippen". Dazu ertönt die jeweilige Nationalhymne. Die Musik kommt vom Computer, aber notfalls kann auch auf eine Sammlung von Musik-Kassetten zurückgegriffen werden. Wenn keine Musik ertönt und nur die Flagge gedippt wird, bedeutet das, dass das Schiff nicht groß genug für diese Zeremonie ist. Denn die Hymnen werden nur ab einer Bruttoregisterzahl von 1000 abgespielt, und die ganze Prozedur gibt es nur zwischen 8:00 und 20:00 bzw. Sonnenuntergang.

Und wir haben Glück: Ein norwegisches Schiff verlässt Hamburg, groß genug, um mit Musik verabschiedet zu werden. Irgendwie mutet das alles vielleicht ein wenig anachronistisch an, aber mir hat das Spektakel trotzdem sehr gut gefallen.

Beim Erstellen dieser Reisegeschichte habe ich herausgefunden, dass man hier auch ein Buddelschiff- und Muschelmuseum besuchen hätte können. Ich habe bei "Buddelschiff" ja an etwas ganz anderes gedacht, aber jetzt weiß ich, dass das Schiffsmodelle in der Flasche sind. Schade, ich glaube, das hätte mir gefallen. Noch mehr schade: Mittlerweile hat das Restaurant hier einen neuen Besitzer, es wird umgebaut und erst im Frühling 2012 wieder eröffnet. Und das Buddelmuseum wurde dichtgemacht.

Dann wird es Zeit, uns auf den Rückweg zum Hotel zu machen. Unser Timing funktioniert recht gut. Wir haben noch genügend Zeit, uns umzuziehen, eine Viertelstunde zu rasten und dann den Weg per S-Bahn zu Angela anzutreten. Diese wiederum hat es perfekt organisiert, dass wir von ihr und ihrem Mann am Bahnhof abgeholt werden, da ihr Haus für uns eventuell nicht ganz leicht zu finden gewesen wäre. Wir rufen an einer vereinbarten Haltestelle an, und kurz nachdem wir den Bahnhof verlassen, sind Angela und Günter auch schon zur Stelle.

Was dann folgt, hat natürlich nichts mit einer Reisebeschreibung über Hamburg zu tun und wird deswegen hier auch nur kurz erwähnt. Aber so viel möchte ich schon berichten: Angela und ich haben sehr schnell festgestellt, dass wir uns nicht nur per E-Mail blendend verstehen, sondern auch "in natura" sehr miteinander harmonieren. Nicht nur das, alle vier haben wir uns einen ganzen Nachmittag prächtig unterhalten. Bei Kaffee und Kuchen und - weil wir es dort auf der Terrasse bei "Fast-"Sommerwetter so lange ausgehalten haben - später auch noch bei einem gemütlichen Imbiss mit Käse und Rotwein wurde geredet, gelacht, erzählt, ... bis in den späten Abend hinein. Und natürlich habe ich auch Angelas Atelier - ich beneide sie darum - und viele ihrer Bilder bewundern können.

Und dann möchte ich nicht zuletzt noch Grobi erwähnen. Aus Mail-Berichten von Angela kenne ich ihn, seit er noch ein ganz kleiner Welpe war und dementsprechend viel angestellt hat. Jetzt ist er zwar noch jugendlich aber schon erwachsen, und man kann ihn hier auf einem Foto bewundern.

Angela hat einen Webauftritt als Malerin und Günter spielt sehr erfolgreich in einer Band, die man auch zu Veranstaltungen buchen kann. Diese Links möchte ich meinen Lesern natürlich auch nicht vorenthalten:
Angelas WebSite
WebSite der "Roaring Folk Company"

 

Die kleinen Fotos von den Sehenswürdigkeiten kann man anklicken, um ein größeres Foto betrachten zu können.

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